Denken Sie über ein Aquarium nach und möchten Sie sich über grundlegende Aspekte der Aquaristik informieren? Oder haben Sie bereits ein Aquarium und müssen gegen unerwartete Probleme ankämpfen? Gerne stellen wir Ihnen einige Tipps zur Verfügung, die Ihnen möglicherweise weiterhelfen.
Unsere Kunden berichten oft, dass sie zu einem Thema unterschiedliche Meinungen gehört haben. Eine gewisse Verunsicherung ist die Folge davon. Die verschiedenen Meinungen entstehen häufig aufgrund der unterschiedlichen Ausgangslagen und aufgrund der Tatsache, dass ein Aquarium unter dem Einfluss mehrerer Faktoren steht, die je nach Ausgangslage nicht immer gleich relevant sind. Somit gibt es nicht für jeden Fall eine Universallösung, da jedes Problem individuell und im Zusammenhang mit den weiteren Faktoren betrachtet werden sollte. Des Weiteren gibt es verschiedene Vorgehensweisen eine Sache anzugehen und die vorliegenden Probleme zu lösen. Trotzdem werden wir Ihnen einige themenbezogene Grundsätze erläutern, die sich gemäss unseren Erfahrungen bewähren.
Bevor Sie sich ein Aquarium anschaffen, sollten Sie einen geeigneten Standort finden. Eine waagerechte und stabile Unterlage ist die Grundvoraussetzung für eine sinnvolle Platzierung. Stromanschlüsse und Sanitäranlagen in der näheren Umgebung sind von Vorteil. Wir empfehlen Ihnen eine möglichst dunkle Wand. Dies hat gleich mehrere Vorteile: Die dunkle Wand (oder Ecke) wird durch das Aquarium gut ausgeleuchtet und das Aquarium kommt besonders effektvoll zur Geltung. Zudem möchten wir direkte Sonneneinstrahlung vermeiden. Für grössere Aquarien oder bei alten Böden muss die Statik genau überprüft werden. Klären Sie vorgängig ab, ob Ihre Versicherung für potenzielle Schäden aufkommt. Ihr Aquarium sollte auf einem passenden Aquarium Unterschrank stehen. Zu kleine, unpassende oder unebene Unterschränke bilden Druckstellen im Aquarium. Dies erhöht das Schadenrisiko und kann im Schadensfall zur Ablehnung Ihrer Versicherung führen.
Der Bodengrund stellt einen wichtigen Faktor bei der Einrichtung des Aquariums dar. Nachträgliche Änderungen sind immer mit viel Aufwand verbunden. Es ist möglich, einen Bodenfluter (Heizkabel) im Aquarium zu verlegen. Dies bringt Ihnen den Vorteil, dass der Bodengrund stets in einer leichten Zirkulation bleibt. Falls Sie weniger anspruchsvolle Wasserpflanzen in Ihrem Aquarium einsetzen (z.B. Cryptocoryne, Anubias oder Vallisneria), können Sie auf den Bodenfluter verzichten. Damit die Wasserpflanzen auf ein gewisses Depot an Spurenelementen zurückgreifen können, sollten Sie einen Düngerboden einsetzen. Für dunklen Kies gibt es speziell dunklen Bodengrund (harmonische Optik). Auf den Düngerboden können Sie eine ca. 7cm dicke Kiesschicht geben. Achten Sie darauf, dass der ausgewählte Kies möglichst dunkel, nicht grobkörnig und nicht scharfkantig ist. Eine gute Wahl ist erfahrungsgemäss ein dunkelbrauner oder ein schwarzer Quarzkies (z.B. 1-2mm). Gerne geben wir Ihnen auf Anfrage eine konkrete Produkte-Empfehlung. Dunkler Kies hat den Vorteil, dass die Lichtreflektion am Boden gering bleibt, was Algenansätze am Bodengrund reduziert. Entgegen häufiger Bedenken wird Ihr Aquarium trotz dunklem Kies nicht "düster" aussehen. Als Ergänzung eignet sich auch Sand, einige Fischarten wie Panzerwelse oder Dornaugen werden es Ihnen danken. Falls Sie ein Tanganjikasee Aquarium oder ein Malawisee Aquarium einrichten, spielen die Wasserpflanzen meist nur eine Nebenrolle. In diesem Fall erübrigen sich Bodenfluter und Düngerboden.
Jedes Aquarium sollte gemäss den Gegebenheiten des natürlichen Lebensraums der Aquarienbewohner eingerichtet werden. Bei der Einrichtung sollten Sie darauf achten, dass genügend Versteckmöglichkeiten vorhanden sind. Die Fische benötigen aber auch Schwimmräume. Eine bewährte Möglichkeit ist somit, etwas höhere Wasserpflanzen im Hintergrund einzusetzen und im Vordergrund Wasserpflanzen einzusetzen, welche nicht all zu hoch werden. So entsteht im Vordergrund ein grösserer Schwimmraum und die Fische können sich in den höher bepflanzten Hintergrund zurückzuziehen. Wenn Sie Welse einsetzten (z.B. Antennenwelse) sollte mindestens ein Wurzelholz eingesetzt werden, da manche Wels-Arten Cellulose benötigen. Cellulose ist in Wurzelhölzern enthalten und die Welse können den benötigten Stoff bei Bedarf aufnehmen. Die Einrichtung kann beispielsweise mit Steinen ergänzt werden. Beachten Sie, dass gewisse Steine zusätzliche Härte an das Wasser abgeben, wodurch manche Steine für Fische aus weicherem Wasser ungeeignet sind. Im Zweifelsfall kann mit einer Lösung getestete werden, ob die Steine diesbezüglich geeignet sind oder nicht. Verzichten Sie auf scharfkantige Einrichtungsgegenstände.
Die Wassertemperatur sollte regelmässig überprüft werden. 25 bis 27 C° sind meist optimal. Hierfür gibt es analoge oder digitale
Thermometer. Übersteigt das Wasser die 30 C° Grenze (z.B. im Sommer), kann ein kühlender Wasserwechsel
durchgeführt werden. Kühles Wasser enthält mehr Sauerstoff als warmes Wasser. Beachten Sie dabei, dass die Fische sehr
empfindlich auf schnelle Temperaturschwankungen reagieren können. So empfehlen wir Ihnen, die Temperatur langsam und schrittweise zu verändern. Zudem können Sie das zugeführte Frischwasser stets
mit einem Thermometer überwachen. Gleichzeitig sollte das Verhalten der Fische beobachtet werden. Tropische
Süsswasserfische sollten langfristig auch nicht zu kühl gehalten werden.
Wasserpflanzen bauen Nährstoffe im Aquarium ab und liefern wichtigen Sauerstoff für die Fische. Zudem bieten sie
Rückzugsmöglichkeiten für Ihre Fische. Das Wachstum der Wasserpflanzen hängt vom Licht, den vorhandenen Spurenelementen und der CO2 Menge im
Wasser ab. Zudem nehmen Wassertemperatur und Fischbestand wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung der Pflanzen. Sollten sich Ihre Wasserpflanzen nicht gut entwickeln, müssen
somit immer verschiedene Faktoren überprüft werden.
Ein kräftiger Pflanzenwachstum ist eine effektive Vorbeugung gegen hartnäckige Algenbildung im
Aquarium, da die Wasserpflanzen mit den Algen konkurrenzieren.
Grundsätzlich empfiehlt sich eine Lichtdauer von 8 bis 10 Stunden pro Tag. (Unterbrüche tagsüber sind möglich). In den ersten Wochen sollte die Beleuchtung nicht zu intensiv sein. Eine zu starke
Beleuchtung kann übermässigen Algenwachstum begünstigen. Am besten startet man während der Einlaufphase mit einigen wenigen Stunden Licht pro Tag. Sobald die ersten Fische (z.B. Welse) eingezogen
sind, kann die Beleuchtung stetig erhöht werden, bis man die endgültige Beleuchtungszeit von ca. 8 bis 10 Stunden erreicht hat.
Es kann sinnvoll sein, Ihr Ausgangswasser zu analysieren, bevor Sie sich für einen konkreten Fischbestand entscheiden. Diese Standortbestimmung gibt Aufschluss darüber, welche Fische sich besonders gut für das vorhandene Wasser eigenen.
Bevor die Fische bei Ihnen im Aquarium einziehen, sollte das Aquarium mindestens zwei bis drei Wochen in Betrieb sein. Während dieser Zeit entwickeln sich verschiedene Bakterienkulturen im Filter
(biologisches Milieu). Mit einem Wassertest (Nitrit-Tropfentest) kann überprüft werden, ob Ihr Aquarium bereit ist, Fische zu beherbergen. Beachten Sie, dass die Entwicklung der angesprochenen
Bakterienkulturen in manchen Fällen länger dauert. Diesem Nitrit-Test sollten Sie besonders in der Startphase besondere Beachtung schenken.
Für die exakte Bestimmung des Nitrit-Wertes empfehlen wir Ihnen einen Nitrit-Tropfentest. Ein Tropfentest ist normalerweise wesentlich genauer als ein Streifen-Test. Somit eignet sich ein
Streifen-Test für die wichtige Einlaufphase nicht.
Nitrifikation:
Nitrit kann sich bilden, wenn die bakteriellen Kulturen im Filter noch zu wenig weit entwickelt sind und der Stickstoffabbau im Aquarium dadurch nur bedingt funktioniert. Ab 0.5mg/l kann Nitrit tödlich sein für Ihre Fische, die Fische ersticken. Falls sich Nitrit gebildet hat, sollten Sie die Nitrit-Konzentration im Aquarium durch einen Teilwasserwechsel verdünnen. Oft sind in der Einlaufphase mehrere Teilwasserwchsel nötigt. Das Wasser aus der Leitung weist keine Nitrit-Belastung auf, wodurch sich die Nitrit-Konzentration im Aquarium automatisch reduziert. Sobald sich nach einigen Wochen genügend Bakterienkulturen in Ihrem Filter gebildet haben, wird das giftige Nitrit zuverlässig in Nitrat abgebaut. Fehler können dazu führen, dass der Nitrit Wert zu einem späteren Zeitpunkt wieder ansteigt. Dies kommt z.B. vor, wenn ein Filter ausfällt, wenn zu viel Futter in das Aquarium gelangt oder wenn ein grösserer toter Fisch über längere Zeit nicht aus dem Aquarium entfernt wird.
Der pH- Wert gibt Auskunft darüber, ob das Wasser sauer, alkalisch oder neutral ist. Fische aus tropischen Flüssen bevorzugen hauptsächlich saures bis neutrales Wasser, während Fische aus dem Tanganjikasee und dem Malawisee alkalisches Wasser benötigen. Über die Gesamtheit der gelösten Mineralsalze im Wasser, geben die Gesamthärte (GH) und die Karbonathärte (KH) Auskunft. Bei hohen Werten spricht man von hartem Wasser, während tiefe Werte weiches Wasser auszeichnen.
Spezielle Eigenschaften der Fische müssen berücksichtigt werden. Wir empfehlen Ihnen, sich vorgehend umfassend über die gewünschten Fischarten zu informieren, da sich nicht alle Fische miteinander vergesellschaften lassen. Einige Arten sind revierbildend, andere Arten haben spezielle Ansprüche an Wasser oder Futter. Manche Fische eignen sich für ein durchschnittliches Aquarium nicht, da sie zu gross werden.
Bei der Vergesellschaftung der Fische sollten die geografischen Aspekte mit einbezogen werden. Um eine gute Sozialdynamik im Aquarium zu erreichen, vergesellschaftet man im Idealfall Fische, die
eine ähnliche Herkunft oder gleiche Ansprüche an Wasser und Futter haben. Die häufigsten Süsswasserfische, die in Aquarien vorkommen, stammen aus Südamerika, Asien oder aus Afrika. Diese Fische
benötigen aufgrund ihrer tropischen Herkunft eine höhere Wassertemperatur als europäische Kaltwasserfische.
Eine abgestimmte Vergesellschaftung verhindert Unruhe und Stress im Aquarium. Dies hat einen positiven Effekt auf die Gesundheit Ihrer Fische.
Sobald die oben beschriebene Nitrifikation in Ihrem Aquarium zuverlässig funktioniert, können Sie die Fische einsetzen. Aus Rücksicht auf die Artenvielfalt und auf die Natur, empfehlen wir Ihnen,
Nachzuchten zu kaufen und auf Wildfänge gänzlich zu verzichten. Im Wesentlichen gibt es zwei bewährte Varianten, Ihre Fische einzusetzen. Beide Varianten haben Vor- und Nachteile:
Variante 1: (Anfänger)
Sie legen die Fische im geschlossen Fischbeutel in das Aquarium. So übernimmt das Wasser im Fischbeutel die Temperatur im Aquarium. Das Licht sollte derweil gedimmt oder ganz ausgeschaltet
werden, damit die Fische nicht der vollen Lichtbestrahlung ausgesetzt sind. Nach ein paar Minuten schneiden Sie den Fischbeutel auf und geben etwas Aquariumwasser in den Beutel. Das Aquarium
vermischt sich auf diese Weise schonend mit dem Wasser im Fischbeutel. Nach ein paar Minuten können Sie die Fische aus dem Beutel lassen, falls sie nicht schon selber rausgeschwommen sind. Die
Variante bringt den Vorteil mit sich, dass sie sehr einfach in der Anwendung ist. Der Nachteil: Das Aquariumwasser des Vorgängers wird übernommen. Das Risiko für Krankheiten, Algen,
Schneckenplage usw. steigt.
Variante 2: (Fortgeschrittene)
Sie geben die gekauften Fische in einen eckigen Eimer. Danach geben Sie alle paar Minuten etwas von ihrem Aquariumwasser in den Eimer. Dadurch entsteht für die Fische eine schonende Angewöhnung
an Ihr Aquariumwasser und an die vorhandenen Temperatur im Aquarium. Nach einiger Zeit fangen Sie die Fische behutsam ein und setzten sie direkt in das Aquarium. Der Vorteil: Das Aquariumwasser
des Vorgängers wird nicht übernommen. Das Risiko für Krankheiten, Algen, Schneckenplage sinkt. Der Nachteil: Durch das Einfangen entsteht Stress für die Fische. Zudem können die Fische durch den
zusätzlichen Kontakt mit dem Fischnetz leichte Schleimhaut-Verletzungen erleiden. Bei einer ungeübter oder falscher Handhabung steigt das Verletzungsrisiko für Ihre Fische erheblich. Darum
empfehlen wir die Variante nicht umbedingt einem Neueinsteiger.
Bei der Futterzugabe werden häufig entscheidende Fehler gemacht. So kann sich bei Überfütterung eine Schneckenplage oder ein Algenproblem entwickeln. Zudem können die Fische verfetten, was ihre Lebenserwartung reduziert. Erfahrungsgemäss neigen Neueinsteiger dazu, den Fischen zu viel Futter zu geben. Wenn die Fische das verabreichte Flockenfutter nicht nach zwei bis drei Minuten gefressen haben, ist die Futtermenge zu hoch. Auch die
Futtertabletten sollten verwertet werden und nach einiger Zeit keine Rückstände im Aquarium bilden.
Da die Fische wechselwarm sind und ihr Körper die Wassertemperatur übernimmt, müssen die Fische keine grosse Energieressourcen für die Betriebstemperatur aufwenden. Dadurch ist der Energiebedarf
im Vergleich zu gleichwarmen Tieren (z.B. Säugetieren) verhältnismässig tief. Sie können somit einmal pro Woche einen
"Fastentag" einlegen. An besagten "Fastentag" können die Fische Futterrückstände aufsuchen, die sich im Aquarium finden
lassen. Dies wirkt sich positiv auf die Wasserqualität aus. Falls Sie junge Fische haben, welche sich noch in der Aufzuchtphase befinden, sollten Sie auf den "Fastentag" verzichten,
da junge Fische einen höheren Energiebedarf haben. Als Futterergänzung eignet sich spezielles Frost- oder Lebendfutter z.B. Artemia, Rote Mückenlarven oder Tubifex. Wichtig ist, dass Sie dieses
Futter gut auftauen und ausspülen.
Seemandelbaumblätter bieten eine willkommene Abwechslung für Garnelen oder Welse.
Wenn Sie einige Tage abwesend sind (kurzer Urlaub), empfehlen wir Ihnen die Installation eines zuverlässigen Futterautomaten. Testen Sie den Futterautomat vor Ihrer Abwesenheit mehrere Tage auf die Funktionen und auf die optimale Futtermenge. Bei längeren Abwesenheiten empfiehlt sich zusätzlich, eine Fachperson zu engagieren, welche die angeschlossene Technik regelmässig überwacht und bei Problemen rasch eingreift.
Damit die Keimbelastung und die Nährstoffe im Aquarium reduziert werden, sollte regelmässig ein Teil des Wassers im Aquarium
ausgetauscht werden. Einen solchen Wasserwechsel sollten Sie ca. alle zwei bis vier Wochen durchführen. Je nach Aquariumgrösse, Fischbestand und Technik kann das Intervall auch erhöht oder reduziert werden. Beim Wasserwechsel sollten ca. 40 bis 60% des Aquarienwassers
abgesaugt werden. Zudem müssen Mulmrückstände regelmässig aus dem Bodengrund abgesaugt werden. Dies lockert den Bodengrund auf und ist für die Hygiene im Aquarium
wichtig. Anschliessend kann das Aquarium mit frischem Hahnenwasser (24 bis 25 C°) aufgefüllt werden. Den Wasserwechsel
sollte man grundsätzlich nicht gleichzeitig mit der Filterreinigung durchführen, damit das bakterielle Gleichgewicht des
Aquariums möglichst konstant bleibt. Dies ist besonders für neu eingerichteten Aquarien relevant, welche noch kein umfangreiches biologisches Gleichgewicht entwickelt haben.
Bei dieser Gelegenheit können Sie abgestorbene Pflanzenreste entfernen, die Wasserpflanzen bei Bedarf zurückschneiden und die Scheiben von innen reinigen. Wenn Sie für die Reinigung der Scheiben
eine Klinge verwenden, sollten Sie darauf achten, dass kein Kies zwischen Klinge und Glasscheibe gelangt, da sonst üble Kratzer in der Glasscheibe entstehen können.
Der Aquariumfilter stellt sicher, dass Stickstoffe im Aquarium abgebaut werden. Zudem versorgt er die Fische mit lebenswichtigem Sauerstoff. Darum sollte der Ausströmer des Filters eine Oberflächenbewegung erzeugen (Gasaustausch). Des Weiteren muss der Filter rund um die Uhr laufen. Die technischen Teile des Filters (Rotor, Dichtungen usw.) sollten regelmässig kontrolliert, gereinigt, gefettet und ggf. ersetzt werden.
Ein handelsüblicher Aquariumfilter besteht aus biologischen und aus mechanischen Filtermedien.
Die mechanischen Filtermedien (z.B. ein grobporösen Filterschaum) reinigen das Wasser von Schmutzpartikeln. Diese Filtermedien sollten Sie regelmässig auswaschen und bei Bedarf ersetzen. Ein Austausch ist beispielsweise angezeigt, wenn sich das
mechanische Filtermedium nur noch schlecht reinigen lässt, oder wenn es nach dem Zusammendrücken kaum mehr seine ursprüngliche Form annimmt. Das weisse Vlies (bei einem Juwel-Aquarium ganz oben),
sollte bei jeder Filterreinigung ausgetauscht werden.
Auf den biologischen Filtermedien (z.B. feinporösen Filterschaum oder feinporöses Filtersubstrat) setzen sich
Bakterienkulturen an, die dafür verantwortlich sind, dass Stickstoffe im Aquarium abgebaut werden (siehe Nitrifikation &
Wasserwerte). Damit diese Bakterienkulturen bei der Reinigung nicht zerstört werden, sollten diese Filtermedien nicht allzu gründlich und nicht mit heissem Wasser ausgespült werden. Da die erwähnten Bakterienkulturen Sauerstoff benötigen, sollten Sie sicherstellen, dass gröbere
Verunreinigungen (z.B. Schleimschichten) bei jeder Filterreinigung weggespült werden. Schleimschichten und übermässige Mengen an organischem Material verringern die biologische Aufbereitung und die
Kapazität Ihrer Bakterienkulturen.
Die biologischen Filterschwämme dürfen nie gleichzeitig ausgetauscht werden, weil das Filtersystem sonst zu viele
Bakterienkulturen auf einmal verliert. Bei einem Juwel Filter finden Sie die biologischen Filtermedien im unteren Bereich. Bei
einem EHEIM Aussenfilter sind die biologischen Filtermedien meist im mittleren oder im oberen Bereich eingesetzt.
Ein gut strukturiertes Aquarium (viele Versteckmöglichkeiten und sinnvolle Bepflanzung), trägt zur Gesundheit Ihrer Fische bei. Das Verhalten der Fische gibt Aufschluss über den Gesundheitszustand. Durch regelmässiges Beobachten der Fische, können einige Krankheiten frühzeitig erkannt werden, wodurch die Chance auf eine erfolgreiche Behandlung steigt.
Falls viele Fische Ihres Fischbestandes dicht an der Oberfläche schwimmen und eine schnelle Kiemenbewegung zeigen, deutet dies auf einen Sauerstoffmangel im Aquarium hin (Luftschnappen). Als Sofortmassnahme ist in dieser Situation ein Teilwasserwechsel (mind. 60%) mit leicht kühlerem Wasser (23 bis 24 C°) und die umgehende Kontrolle des Nitrit Wertes (NO2) angezeigt. Zudem sollte überprüft werden, ob der Filter einwandfrei
funktioniert. Es ist möglich, dass der Anzug oder andere technische Teile des Filters verstopft sind.
Die Fische sollten regelmässig auf kleine weisse Punkte kontrolliert werden. Diese weissen Punkte deuten auf eine parasitäre
Erkrankung hin, der man in frühem Stadium gut entgegenwirken kann. Zu Beginn setzen sich diese kleinen Parasiten häufig auf
den Flossen an, wo man sie relativ gut mit blossem Auge erkennen kann. Falls Sie diese Punkte oder andere Auffälligkeiten
feststellen, sollten Sie sich an eine Fachperson wenden.
Die Fischtuberkulose ist eine bakterielle Infektionskrankheit, die vom Tier auf den Menschen übertragen werden kann (Zoonose). Wenn Sie offene Wunden an den Händen oder am Unterarmen haben,
sollten Sie besonders vorsichtig sein und den direkten Kontakt mit Aquarienwasser komplett vermeiden.
Waschen Sie stets Ihre Hände vor und nach dem Kontakt mit Aquarienwasser. Falls Sie knotenartige Veränderungen an einer Wunde feststellen, oder wenn eine Wunde über längere Zeit nicht richtig
abheilt und ggf. Eiterblasen bildet, sollten Sie Ihren Arzt aufsuchen. Behalten Sie im Hinterkopf, dass die Infektion trotz Vorsichtsmassnahmen möglich ist. Bei Verdachtsfällen informieren Sie
Ihren Arzt darüber, dass Sie Zuhause ein Aquarium pflegen. Da diese Krankheit eher selten diagnostiziert wird, ist diese Zoonose oft gar nicht auf dem Radar der Ärzte. Ihre Eigeninitiative in
diesem Zusammenhang kann von Vorteil sein.